Juniorprofessorin Jelena von Achenbach erhält Wissenschaftspreis 2017 des Deutschen Bundestages

Auszeichnung für die Gießener Europa- und Verfassungsrechtlerin für ihre 2014 veröffentlichte Dissertation „Demokratische Gesetzgebung in der Europäischen Union“

Freitag, 28 April, 2017

Die Freude am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist groß: Am 17. Mai 2017 kann die Gießener Juniorprofessorin Dr. Jelena von Achenbach im Reichstagsgebäude in Berlin den Wissenschaftspreis 2017 des Deutschen Bundestages entgegennehmen. Sie erhält den mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis für ihre 2014 veröffentlichte Dissertation „Demokratische Gesetzgebung in der Europäischen Union. Theorie und Praxis der dualen Legitimationsstruktur europäischer Hoheitsgewalt“. Bundestagspräsident Norbert Lammert wird die Urkunde persönlich an Jun.-Prof. von Achenbach überreichen.

Demokratie in Theorie und Praxis

Die aus renommierten Staatsrechtslehrern, Historikern und Politikwissenschaftlern zusammengesetzte Jury wählte die Dissertation von Jelena von Achenbach aus einem Bewerberfeld von 60 eingereichten Publikationen aus. Es sei ihr in ihrer Arbeit in überzeugender Weise gelungen, das ordentliche Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union darzustellen und demokratietheoretisch sowie interdisziplinär aufzuarbeiten, heißt es in einer Mitteilung des Bundestages. Die Arbeit entwickle nach dem Urteil der Jury nicht nur eine Demokratietheorie der dualen Legitimation, sondern verankere diese auch in der Praxis der europäischen Gesetzgebung. Zudem handele es sich um eine überaus gut geschriebene Arbeit, die auch einer nicht fachkundigen Leserschaft komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen verstehe und zur weiteren Beschäftigung mit Fragen des Parlamentarismus anrege.

Juniorprofessorin mit LL.M.

Jun.-Prof. Dr. Jelena von Achenbach LL.M. (NYU), Jahrgang 1982, hat seit September 2016 die Juniorprofessur für Öffentliches Recht an der JLU inne. Sie studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Passau und Leipzig und wurde 2011 von der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg promoviert. Ein Jahr später legte sich das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Den Vorbereitungsdienst hatte beim Kammergericht Berlin absolviert mit Stationen u.a. im Bundesinnenministerium und beim Bundesverfassungsgericht. Es folgte ein Masterstudium an der New York University Law School. Von 2009 bis 2014 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend war von Achenbach bis März 2016 Postdoktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich 01 – Rechtswissenschaft der JLU, wo sie im Sommersemester 2016 die Professur für Öffentliches Recht vertrat. Von Oktober 2015 bis März 2016 war sie zudem Leibniz-Fellow am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die staatliche und überstaatliche Verfassung (vor allem Organisationsrecht), Recht, Praxis und Theorie der Demokratie, insbesondere Fragen des Parlamentarismus, sowie die Internationalisierung von Militär und Rüstung im europäischen Rechtsraum.

 (Quelle: Idw-Online.de)