Warum Sie auch als fertiger Anwalt noch über einen LL.M. nachdenken sollten

Sie haben bereits jahrelang studiert, sind eigentlich fertig und praktizieren vielleicht sogar schon als Anwalt? Es gibt trotzdem ein paar Gründe, warum Sie an einen LL.M. denken sollten.

Mittwoch, 31 August, 2016

Sie haben bereits jahrelang studiert, sind eigentlich fertig und praktizieren vielleicht sogar schon als Anwalt? Es gibt trotzdem ein paar Gründe, warum Sie an einen LL.M. denken sollten.

1. International praktizieren

Der LL.M. eignet sich hervorragend, um Kenntnisse in internationalem Recht zu erwerben, besonders wenn Sie auch noch im Ausland studieren. Wenn Sie zum Beispiel in den USA einen LL.M. machen und anschließend in der Lage sind, das „Bar Exam“, die Zulassungsprüfung für Rechtsanwälte, abzulegen, zeigt das auch zu Hause, dass Sie sehr gute Kenntnisse über die rechtliche Lage in den USA haben. Auch in anderen Ländern können Sie einen LL.M. machen und so schnell und relativ unkompliziert eine solide Basis für internationale Fälle und Einsätze legen. Das ist besonders auch dann interessant, wenn Ihr Arbeitgeber international tätig ist.


2. Eine „bessere“ Uni im Lebenslauf

In Deutschland ist die Wahl der Hochschule zwar immer noch relativ unbedeutend, doch der Name und Ruf der Universität, an der Sie Ihren Abschluss erworben haben, nimmt auch hier stetig zu. Im Ausland ist der Name der Uni bereits seit Langem ein wichtiges Aushängeschild auf dem Lebenslauf. Mit einem LL.M. können Sie in kurzer Zeit einen Abschluss einer „besseren“ Universität erwerben und somit Ihren Lebenslauf aufwerten. Allerdings lassen sich gerade Spitzenunis fürstlich für einen Abschluss bezahlen- rechnen Sie das also gut durch!


3. Forschung und Publizieren

Es gibt eine Reihe von LL.M., die zu einer Spezialisierung in einem Fachgebiet führen. Durch ihre Gestaltung mit einem Fokus auf Forschungsarbeit und einer Masterarbeit am Schluss können Rechtsanwälte am Ende des LL.M. eine Arbeit erstellt haben, die sie anschließend veröffentlichen können. Und Veröffentlichungen machen sich gut auf dem Lebenslauf!

Darüber hinaus kann ein LL.M. ein Einstieg in ein Doktorandenprogramm sein. Sie kommen (wieder) mit Akademikern und Professoren in Kontakt und schnuppern bereits in die wissenschaftliche Arbeitsweise hinein. Anschließend ergibt sich dann evtl. die Möglichkeit, zusätzlich zum LL.M. auch noch den Titel des Doktor zu erwerben.


4. Besseres Englisch

Die meisten LL.M.-Programme sind sehr international ausgerichtet. Darüber hinaus ist das Programm in Deutschland noch relativ neu. Das bedeutet, dass viele gute Universitäten sich im englischsprachigen Ausland befinden.

Es ist also fast egal, ob Sie in Deutschland in einem Programm studieren, in dem Englisch die Unterrichtssprache ist oder ob Sie ins englischsprachige Ausland gehen- Ihre Englischkenntnisse verbessern sich durch das Studium fast zwangsläufig. Die meisten Fortschritte bei Sprachkenntnissen dürften Sie übrigens nicht aufgrund des Unterrichts erwarten oder weil die Wissenschaftssprache nun mal Englisch ist, sondern weil Sie mit Ihren Kommilitonen interagieren und so auch in der Freizeit ganz natürlich und in lockerer Atmosphäre Englisch hören und verwenden.


5. Internationales Netzwerk

Wenn Sie einen LL.M. machen und Sie nicht zum Einzelgängertum neigen, dann werden Sie am Ende des Programms eine ganze Reihe neuer Kontakte und Freunde haben. Dazu zählen sowohl die Professoren, einige Gastredner aber besonders Ihre Kommilitonen. 

Die werden wahrscheinlich schon kurz nach dem Studium auf der ganzen Welt verstreut sein. Wenn Sie dann das nächste Mal einen Rat aus einem bestimmten Land benötigen, haben Sie vielleicht gleich jemanden, an den Sie sich vertrauensvoll wenden können. Und auch bei der Suche nach dem nächsten Karriereschritt oder einem neuen Job, selbst ein paar Jahre nach dem LL.M. könnten Ihre neuen Freunde die Investition ins Studium doppelt und dreifach wert machen.