Universität Passau: Immer noch eine führende „Diplomatenschmiede“

Der höhere Auswärtige Dienst gilt als die Königsdisziplin für interkulturell ambitionierte Hochschulabsolventen. Eine starke Gruppe innerhalb eines jeden Ausbildungsjahrgangs stellen seit jeher Passauer Studierende. Von den aktuell 35 Teilnehmern stamme

Samstag, 30 Oktober, 2010

Der höhere Auswärtige Dienst gilt als die Königsdisziplin für interkulturell ambitionierte Hochschulabsolventen. Eine starke Gruppe innerhalb eines jeden Ausbildungsjahrgangs stellen seit jeher Passauer Studierende. Von den aktuell 35 Teilnehmern stammen fünf aus Passau, eine Quote, die sich auch in den letzten Jahren immer wieder bestätigte.

Die Universität Passau steht für eine interkulturelle Ausrichtung, die vor allem auf den Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen und Internationalisierung fokussiert. Schon aus der Tradition heraus ziehen die Studiengänge Kulturwirtschaft und die fachspezifische Fremdsprachenausbildung in Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Studierende aus allen Teilen Deutschlands an, wenn sie eine internationale Karriere anstreben.

Allein die fremdsprachliche Ausbildung ist zertifiziert und akkreditiert, die Auswahl umfasst neun Fremdsprachen. Mehr als 7.000 Nutzer hat das Sprachenzentrum regelmäßig zu verzeichnen, das bedeutet, weit mehr als die Hälfte der Studenten lernen zwei oder mehr Fremdsprachen, außerdem ist die Personalkapazität mit knapp 50 Lektorenstellen im Sprachenzentrum im Verhältnis zur Größe der Universität außerordentlich gut. Bei Bedarf können außerdem zusätzlich noch bis zu 50 Lehrbeauftragte rekrutiert werden.

Viele der Studierenden verbringen mindestens ein Semester im Ausland, was auch durch entsprechende Partneruniversitäten unterstützt wird, von denen es insgesamt etwa 170 gibt. Mit 37 Prozent ist der Anteil der Studierenden, die ein Auslandssemester vorweisen können, in Passau so hoch wie an keiner anderen deutschen Hochschule. An einigen der Partneruniversitäten können die Jura-Studenten sogar die juristische Universitätsprüfung zu bestimmten Teilen ablegen, das erzielte Ergebnis geht dann zu 30 Prozent in die Erste Juristische Prüfung ein.

Die Karriere der Absolventen führt häufig in den Botschaftsdienst, in die Vereinten Nationen, in die Europäische Kommission oder in das Europäische Parlament – echte Highlights in jeder beruflichen Laufbahn.

Allein die Breite des Arbeitsfeldes und die Vielseitigkeit machen den Beruf interessant, die Gefahr der Routine gibt es im Auswärtigen Dienst kaum. Die weiteren positiven Aspekte, die Horizonterweiterung, die intensive Beschäftigung mit anderen Kulturen und die gesellschaftlichen Verpflichtungen im Ausland machen den Beruf letztlich für die Betroffenen zu einer echten Berufung.